Finishing is your only fucking option

Roth 2016. Ein perfekter Tag sollte es werden. Und ein fast perfekter Tag wurde es.
Vor allem war es auch ein langer Tag, deshalb ist der Post hier auch lang. 😆
Am Freitag die Anreise im Auto. Frank zeigte schwer Nerven und berichtete uns von seiner Daseinskrise in Sachen Sport. Mir standen ständig die Tränen in den Augen. Vor lauter Lachen.
Ich war völlig entspannt. Zumindest größtenteils. Mit uns auf der Reise waren Andi und Christian, der als Staffelschwimmer in Roth starten wollte.


In Roth angekommen wurden Startunterlagen abgeholt und Kohlenhydrate aufgefüllt.
Am Samstag fuhren Frank und ich die 20 Km vom Hotel bis zum Start (Wechselzone) mit dem Rad. Einfach nochmal locker bewegen. Wir bemerkten beide, dass unsere Beine völlig locker und gut drauf waren. Alles im dunkelgrünen Bereich 🙂
Wir gaben unsere Räder beim CheckIn ab und nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir zur Wettkampfbesprechung. Ob die wichtig ist oder nicht, darüber kann man sich streiten. Aber Pflicht ist sie nun mal. Und für mich war es eine gute Gelegenheit um endlich mal den anderen Frank kennenzulernen, der mit seiner Tochter angereist war.

Da lachen sie noch :-)
Endlich mal persönlich getroffen

 

 

 

Nach der Wettkampfbesprechung, einem kurzen Gespräch und einem Foto ging es dann zurück zum Hotel zum Essen und natürlich zum Schlafen. Bis 11 habe ich mich hin- und hergewälzt und ich befürchtete schon, es würde wieder eine völlig schlaflose Nacht werden. Aber nach Identifizierung und Beseitigung des Problems (die Bettdecke war viel zu warm, die musste raus aus dem Bett 😀 ) fiel ich in einen tiefen und festen Schlaf.

Raceday: Um 3 Uhr klingelt der Wecker und ich frage mich mal wieder, warum man sowas macht. Ich überlege auch, warum die so schrecklich früh anfangen müssen. Warum nicht um 10 Uhr?
Die Antwort fällt mir zum Glück noch selber ein: weil nicht alle so schnell sind wie Jan Frodeno und der Tag ja irgendwann mal zu Ende ist. 🙄
Um 3:30 Uhr bietet unser Hotel Frühstück vom Feinsten an. Hammer. Ich fühle mich ausgeschlafen und gut und esse gut. Inzwischen ist auch DJ Gerd angereist und versüßt uns unseren Tag mit seiner absolut unkomplizierten liebenswerten Art. Für Morgenmuffel Frank ist es schwer, zumal er mal wieder an Allem zweifelt. Sich selbst, der Welt und dem Universum …. Jammern auf ganz ganz ganz hohem Niveau 😆
Andi und Gerd bringen uns zum Start. Die Atmosphäre ist einzigartig. Ich merke erst jetzt, wie wenig ich vor 2 Jahren mitbekommen habe von dem ganzen Spektakel. Meine Nerven müssen völlig blank gelegen haben. Diesmal ist das ganz anders. Ich empfinde eine unbändige Aufregung und Freude. Es ist einfach unglaublich, Teil dieses Wettkampfes zu sein. Ich filme und fotografiere und versuche zumindest ansatzweise die Stimmung digital festzuhalten. Ich treffe Faris Al-Sultan und mache die Erfahrung das auch so große Triathleten ganz nette Typen sind. Und natürlich treffe ich Gabi und „THE Ironman“ Peter. Und den anderen Frank treffe ich auch nochmal.

Peter und Gabi

Peter und Gabi

Wir wünschen uns allen ein gutes Rennen und dann geht es los. Erst Peter, 5 Minuten später Gabi und dann ich. Frank und Frank sind irgendwann später dran.
Ich habe so kurz vor dem Rennen doch nun ganz schön Fracksausen. Spätestens als Gabi ins Wasser geht und ich noch warten muss. Jetzt soll es endlich los gehen.
Und das tut es auch.
Das Schwimmen verläuft völlig unproblematisch. Meine mir selbst vorgegebene Zeit war 1:12.
2014 waren es 1:13:52.  Ich wollte, auf dem Weg nach neuer Bestzeit, natürlich jede der 3 Disziplinen verbessern. Ich konzentriere mich einfach auf gleichmäßiges und ruhiges, kraftvolles Schwimmen. Manchmal wird es etwas unruhig im Wasser wenn entweder ich auf die Langsameren der vorherigen Gruppe aufschwimme, oder aber die Schnellen der nächsten Gruppe vorbei düsen. Aller 5 Minuten starten 200 Starter. Also aller 5 Minuten gibt es mal etwas Geprügel, aber alles völlig harmlos.
Das Schwimmen ist so schnell vorbei, dass ich mich fast erschrecke als ich auch schon wieder aus dem Wasser komme. 😆
Ein Blick auf die Uhr und …… na super Helge! Alles Üben mit der Uhr hat rein gar nix gebracht. Ich hatte die Uhr gestartet aber irgendwas war wieder schief gegangen, sie zeigt mir einfach nur die Uhrzeit 🙄
Geht ja wieder super los 😕
Am Ende hatte ich dann eine Schwimmzeit von 1:12:52. Exakt 1 Minute schneller als 2014. 1. Zwischenziel erreicht, was ich aber zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste.


Was ich auch immer noch nicht kann, trotz das ich mir ehrlich alle Mühe gebe, ist ein schneller Wechsel. Ich brauche halt da so meine Zeit. Neo aus, Toilette aufsuchen, Socken, Radschuhe, Handschuhe, Brille, Helm — muss ja alles angezogen werden und dann muss ich ja auch noch meine Laugenstange essen. Schließlich macht Schwimmen hungrig. Und zu guter Letzt muss die Sonnencreme noch aufgetragen werden. Keine Chance dem Hautkrebs. Soviel Zeit muss sein 🙂
180 Km Rad: Das Wetter ist perfekt. Es ist genau so, das man auch morgens auf dem Rad nicht friert (man muss nix zusätzlich überziehen oder so, raus aus dem Neo und rauf auf’s Rad). Ich habe inzwischen meine Uhr neu mit der Disziplin Radfahren gestartet, da ich ja nach Puls fahren will und dafür muss die Uhr halt auch laufen. Ich fühle mich einfach großartig. Ziel ist es in einem Pulsbereich um die 75% zu bleiben. Am Anfang ist es schwer, weil man sich einfach wie Graf Rotz mit Supermanbeinen fühlt und am liebsten losrasen würde. Aber ich bleibe diszipliniert. Nach Km 40 mache ich die erste Pinkelpause. Und ein paar Bissen von der zweiten mitgeführten Laugenstange werden verspeist. Die Strecke ist grandios. Die Zuschauer sind sagenhaft. Den Solarer Berg fahre ich fast alleine hoch. Das ist so laut dort, das mir die Ohren weh tun. Die Zuschauer tragen mich in einer Welle hoch. Ich möchte am liebsten wieder runter und nochmal hoch 😀
Der Puls oben ist dann weit weg von 75%, aber das kann kein Mensch verhindern bei dieser von den Zuschauern gezeigten Begeisterung.
Kurz bevor ich auf die zweite Runde gehe, sehe ich Andi und Gerd am vereinbarten Treffpunkt. Ich kann signalisieren das Alles bestens ist. Alles auf Kurs.
Auf der Strecke kommt etwas Wind auf, was völlig normal für Roth ist. Aber der ist eher verschwindend gering. Ab 120 Km genehmige ich mir aller 20 Km ein Gel. Dafür muss ich zwar kurz anhalten, aber das dauert immer höchstens ein paar Sekunden. Meine Gels haben Schraubverschluss und da ich nicht freihändig fahren kann …
Bei Km 130 kommt die zweite Pinkelpause und die entpuppt sich mal wieder zu einem typischen Helge-Ding. Manchmal befürchte ich, so blöde Sachen kann nur ich.
Ich leg mein Rad am Straßenrand ab und gehe in den Wald. Weil da soviel Grünzeug überall ist und ich keine Lust auf Zecken oder Brennnesseln habe, suche ich mir eine kleine etwas erhöhte Stelle aus, die völlig Grünzeug-frei ist.
Ich hocke mich hin und pinkel halt und plötzlich fühlen meine Beine sich seltsam an … ich schaue dorthin und sehe wie ganze Hundertschaften von großen Waldameisen meine Beine hinaufklettern … 😯
Ich stehe mitten auf einem Ameisenhügel!!! Hat man Worte für so viel Blödheit?
Ach du heilige Schei…. Ich bekomme Panik und renne aus dem Wald, versuche dabei die Ameisen von mir zu schlagen und bemerke auch viel zu spät das ich ja quasi nicht angezogen bin … 🙄
Ich möchte gar nicht drüber nachdenken was die vorbeifahrenden Athleten denken 😆
Egal, scheinbar sind alle Ameisen weg und ich wieder angezogen und nach dem Verspeisen eines Riegels kann ich die Fahrt wieder aufnehmen. Immer wieder mal spüre ich ein Jucken, aber sonst ist alles gut und ich bin froh der Ameisenhölle entkommen zu sein.
Ich bleibe bis zum Ende der Radstrecke voll im Plan. Ich wollte zwischen 6 Stunden und 6:10 Radfahren, und mit 6:02:21 hab ich diesen Plan aber sowas von erfüllt 🙂
Und die durchschnittliche Herzfrequenz am Ende der Radstrecke ist 73%. Ich bin schwer beeindruckt von mir selber 😆
2. Zwischenziel erreicht.
Ja und nun wieder das leidige Thema Wechsel …. ich kann es 6 Stunden später am Tag halt immer noch nicht. Toilette, Sonnencreme und dann ordentlich verpflegen bevor es auf die Laufstrecke geht. Dieser zweite Wechsel dauerte noch länger als der erste 🙄
Irgendwas stimmt da nicht mit mir.
Laufen: Ich fühle mich total gut, von Müdigkeit keine Spur. Alles wird gut. Ich starte auf meiner Uhr das Laufen und laufe einfach mal los. Der Plan: 4:35- 4:45 was bedeutet einen Schnitt von ca. 6:30 laufen und aller 2,5 Km ein paar zusätzliche Sekunden für Verpflegung. Toller Plan.
Leben ist das, was passiert, während man etwas ganz anderes plant 😆
Bei KM 1 ist mein erster Gedanke: ICH WILL HEIM!  😯
Es geht irgendwie gar nicht. Ich hab doch Elan und Kraft ohne Ende, aber meine Beine … wo sind die? Noch in der Wechselzone? Hab ich die mit den Radschuhen mit ausgezogen?
Es ist nicht so, das meine Beine weh tun oder Krämpfe haben. Nein. Es ist so, als hätten meine Beine keine Muskeln und könnten sich einfach nicht bewegen.
Mein zweiter Gedanke: gib den Beinen erstmal Zeit. Noch 5 Km bis zu Andi und Gerd und dann haben die Beine sich sicherlich warm gelaufen.
Es ist richtig schwer. Bis eben war ich noch voller Motivation und voller Kraft und plötzlich zieht es mich in den Resignations-Abgrund. 42 Km mit diesen Beinen schaffst du nie. Wie soll das gehen? Du kannst gehen! Nein, ich will laufen! Was ist denn nur los? So trabe ich von Km zu Km mit einem Puls von 70% und zwei Beinen, die wie zwei steife Stöcke unter meinen Bauch gespannt sind. Ich versuche mich mit den Sprüchen, die mich auf der Radstrecke so begeistert haben zu motivieren.
Distanz ist das, was dein Kopf draus macht!
Aber die Krise wird schlimmer. Ich will nicht! Das geht nicht! Du must! Was willste denn als Entschuldigung anbringen? Ich habe aufgegeben weil meine Beine sich komisch anfühlten? Super Ausrede Miss Ponyhof. Ich hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt. Ich kämpfe mit mir und meinen Beinen. Als ich bei KM 6 bei Andi und Gerd vorbei komme, gebe ich nichts von meinen Gedanken preis. Ich weiß, die Beiden würden mir eh nur einen ordentlichen Tritt in den Hintern verpassen. Und Recht hätten sie!
Und dann kommt es! Die Rettung! Das große Schild am Wegrand:
„Finishing is your only fucking option!“
Ja klar doch. Das sitzt. Das verstehe ich. Hör auf zu jammern, du läufst doch, was willste denn noch? Die Krise ist mit einem Schlag vorbei. Ich weiß, das wird richtig hart, aber es heißt ja auch Ironman und nicht Waddingman oder Softman. Und wenn’s leicht geht, kann es ja jeder. Man muss auch mal durchhalten wenn es keinen Spaß mehr macht. Hör auf zu jammern und lauf einfach!
Ich schließe Frieden mit meinen Beinen und akzeptiere, das sie eben nur so vor sich hin fallen und halte mich wieder an meinen Plan. Die Zeit spielt nun keine Rolle mehr, wichtig ist der Plan bis mindestens KM 30 zu laufen. Ich konzentriere mich wieder auf den Wettkampf. Genieße die Stimmung an der Strecke. Da ist er wieder, der Spaß. Wer braucht schon funktionierende Beine zum Laufen? 😆 Außerdem muss hier jeder die gleiche Strecke absolvieren und die wenigstens haben gut funktionierende Beine.
Ich treffe Peter. Er scheint ein gutes Rennen zu haben. Ich warte auf Gabi, aber irgendwie kommt sie mir nicht entgegen. Ich walke durch die Verpflegungsstationen und verfalle danach wieder in diesen „unwillige“ Beine Trab. Nach dem ersten Wendepunkt kommt mir Gabi entgegen. Sie geht. Sie müsste eigentlich vor mir sein, aber bei irgendeiner ihrer unfreiwilligen Pausen habe ich sie wohl überholt. Sie geht seit KM 4. Nichts zu machen. Ganz schlechter Tag. Aber von Resignation keine Spur. Sie will den Marathon einfach gehen. Wiederholt möchte ich mich gerne selbst schlagen wegen meiner vorherigen inneren saublöden Diskussion.
Bei Km 21 steht Andi in der Verpflegungsstation und reicht mir Nachschub an Gels. Ich sage Andi, das es mir verdammt schwer fällt und das meine Beine nicht wollen. Jeder Km muss erkämpft werden. Er muntert mich auf und schickt mich weiter. Und ich laufe weiter. Bei Km 29 überholt mich Bergziege Frank. Frank hat den perfekten Tag erwischt. Wir quatschen kurz in der Verpflegungsstation. Er hofft, er kann das Tempo durchhalten und düst davon. Ich laufe bis Km 33. Da kommen die Krämpfe dazu. Ich walke. Und bin fast genau so schnell wie mit tauben Beinen zu laufen. 😯

Nicht halb so locker wie es vielleicht aussieht :-)

Nicht halb so locker wie es vielleicht aussieht 🙂

Zuschauern und Andi und Gerd zu Liebe laufe ich immer wieder an, halte das so lange es geht und walke dann wieder. So hangel ich mich relativ gleichmäßig von KM zu KM. Und ich genieße das Rennen wieder. Die Menschen sind einfach der Wahnsinn. Kurz vor dem Marktplatz in Roth laufe ich wieder an und nehme mir vor, die letzten 2 Km jetzt nicht mehr aufzuhören. Komme was da wolle. Ab da sind dann so viele Zuschauer, das man sich eh nicht mehr getraut, aufzuhören zu Laufen. Dann kann ich schon bald den Lärm aus dem Stadion hören und ich nehme mir vor, dieses Mal alles wirklich zu registrieren. Ich hab’s wieder geschafft! 🙂 . Ich bin mir ziemlich sicher, das ich meine Laufzeit nicht verbessern konnte, aber der Blick auf die Uhr zeigt mir, das ich deutlich unter der Zeit von vor zwei Jahren bin. Also Primär- und Sekundärziel erreicht.
Der Einlauf in das Stadion hat nix von seiner Faszination verloren. Das ist einfach so unglaublich und überwältigend, das einem fast die Luft weg bleibt.
Ich laufe lachend ins Ziel und falle fast um, weil ein Kind mir eine 1,5 t schwere Medaille um den Hals hängt. Ich wundere mich echt, wie dieses zarte Kind die hoch bekommen hat 😆
Und später stelle ich dann noch ganz erstaunt fest, das ich trotzdem noch eine bessere Zeit gelaufen bin als 2014. Mit 4:53:31 war ich zwar NUR 1 Minute und 44 Sekunden schneller, aber auch das ist eben schneller 😀
Mit einer Gesamtzeit von 12:21:02 habe ich meine Zeit von 2014 um gute 25 Minuten getoppt.

die Medaille, die eine Tonne wiegt

die Medaille, die eine Tonne wiegt

Im Ziel: Für die Zeit im Zielbereich hab ich auch einen Plan: ganz anders als 2014, als ich keinen Bissen und keinen Schluck mehr von irgendwas runter bekam, will ich diesmal alles mitnehmen. Auch die Zielverpflegung. Schließlich hat man ja auch dafür bezahlt 😉
Ich treffe Frank. Frank hat einen mordsmäßig guten Marathon hingelegt. 3:51 für 42 km und das nach 180 km Rad 😯
Hammer! Aber das war sein Plan. Vor zwei Jahren lief es bei ihm gar nicht gut. Und das, obwohl er doch ein richtig guter Läufer ist. Frank jedenfalls ist auch sehr glücklich und sieht auch ganz entspannt aus. Endlich 🙂
Ich besorge mir was zu essen und zu trinken und setze mich mitten ins Gemänge. Ich lerne ziemlich viele nette Leute kennen und ihre Geschichten. Und ich bin froh, das ich endlich wieder reden darf. Schließlich hab ich mehr als 12 Stunden lang ziemlich wenig geredet. Staffelschwimmer Christian, der auch einen grandiosen Tag hatte, kommt und versorgt mich mit noch mehr essen und trinken. Und später gehe ich selbst noch 3 mal ans Büffet und esse und trinke alles was geht. Und zur Beinmassage gehe ich auch. Und weil es so schön ist, nehme ich gleich noch ne Nackenmassage. Die Physiotherapeutin ist sehr froh endlich mal einen Athleten zu massieren, der nicht stöhnt wenn sie ihn berührt 😆
Ich will noch auf Gabi warten, die immer noch unterwegs ist. Sie ist ein Held dieses Tages. Schon so einige Langdistanzen in den Beinen, und trotzdem wird auch an einem ganz schlechten Tag nicht aufgegeben. Ich glaube, genau das ist es, worum es geht.
Und während ich zwischen Essen, Massage und Dusche hin-und herpendle und auf Gabi warte (die habe ich dann irgendwie doch verpasst, aber sie kam wohlbehalten ins Ziel), vergesse ich ganz die Zeit und das draußen ja noch unsere tapferen Supporter warten.
Die armen abgekämpften Männer. Die müssen jetzt auch noch mit dem Rad zurück zum Schwimmstart, um das zweite Auto zu holen. Frank und ich schicken sie auf die Reise und gehen unsere Räder auschecken und verladen und ich fahre uns zurück zum Hotel, wo dann auch wenig später Andi und Gerd eintreffen.
Wir verabschieden den Tag zu viert im Dunkeln vor dem Hotel mit Bier und Schokolade … Halleluja, was ein Tag, was ein Rennen, was ein Leben 😀

Und eines bleibt noch zu sagen: Gerd und Andi ihr seid so Klasse! Ihr habt gewartet, angereicht, gefragt, motiviert, habt euch einfach gekümmert. Wir müssen unbedingt darauf mal einen trinken gehen. Da habt ihr Beide ne ganze Menge gut bei uns 🙂
DANKE

Die offiziellen Fotos sind noch nicht da. Die liefer ich nach.

28 Gedanken zu „Finishing is your only fucking option

  1. Liebe Helge,
    also du bist wirklich der einzige Mensch, den ich kenne, der während einer Langdistanz auch noch einen Ameisenhaufen besucht! 😆

    Gratuliere dir zu dieser Wahnsinnsleistung! So ein toller, emotionaler Tag! Ich bin so beeindruckt von deiner Leistung, deinem Durchhaltevermögen und deiner Fähigkeit, dich selbst in einer richtig harten Phase selbst wieder zu motivieren! 🙂
    Hut ab!!

    • Liebe Doris,
      beim Duschen habe ich noch die Ameisenleichen überall am Körper gefunden 🙄
      Ich habs echt drauf, oder? 😆
      Vielen Dank. Ich hatte nicht damit gerechnet, das die Laufstrecke so hart werden könnte. Vor zwei Jahren war das irgendwie anders. Umso mehr freue ich mich, das Aufgeben keine Option war :-). Das hätte ich mir wohl nie verziehen.
      Liebe Grüße
      Helge

  2. Liebe Helge,

    ja was für ein Tag und was für ein Bericht – da hatte ich schon ein paar Tränen in den Augen als ich bei Deinem Zieleinlauf angekommen war… herrlich!! 🙂
    Vom ganzen Herzen Glückwunsch zum Zieleinlauf und zu den besseren Ergebnissen in allen Disziplinen (abgesehen von den Wechselzonen… 😉 )!! Es ist einfach nur super was Du da so leistest und Hut ab, dass Du nicht aufgegeben hast!! Du bist auf jeden Fall eine richtige Ironwoman!!!

    Und das mit dem Ameisenhaufen 😆 das hätte mir genauso passieren können… so im Nachhinein kann man ja darüber lachen. Im Moment war es bestimmt nicht so lustig 😉

    Ganz liebe Grüße Anna

    • Vielen Dank liebe Anna,
      ja, zuerst hatte ich Panik wegen den Ameisen. Aber es ist zum Glück nix passiert. Ich hatte allerdings noch einige Ameisenleichen unter dem Trikot … 😆
      Wechseln muss ich noch lernen. Aber schließlich muss ja auch noch Potential für die nächste Langdistanz da sein 😉
      Liebe Grüße
      Helge

  3. Liebe Helge,

    ganz großes Kino…ich habe schon sehnsüchtig auf den Bericht gewartet und er ist genau so, wie ich erwartet habe…lang 😉 , ehrlich und voller Emotion. Vor allem die Ameisenhügel-Pinkelpause ist ein Knaller, Danke, damit hast Du meinen Tag gerettet 😀

    Ich gratuliere Dir ganz herzlich zu der erbrachten Leistung und der neuen PB, Du darfst sowas von stolz sein. Deine mentale Leistung schätze ich fast noch höher ein, als die physische. Und die Kombination aus Beidem ist einfach nur grandios.

    Erhol Dich gut

    Salut

    • Lieber Christian,
      vielen Dank. Es freut mich zu hören, das der Ameisenhaufen wenigstens zur Unterhaltung gut war 😆
      Ich habe die toten Ameisen noch abends beim Duschen aus meinem Trikot gepflückt 🙄

      Ich glaube auch, das der Kopf bei solchen Rennen wichtiger ist, als der Rest. Letzten Endes ist es ein Rennen gegen dich selbst. Und die Frage ist halt immer, wie man es betrachtet: Oh, es sind nur noch 42 Km von 226, oder: Oh Gott: 42 Km Laufen! Wie soll das gehen?.
      Ich bin ehrlich froh, das die richtige Seite in mir gewonnen hat 🙂
      Liebe Grüße
      Helge

  4. Danke für diesen tollen, emotionalen und leidenschaftlichen Bericht. Da bekommt man wirklich Lust selbst mal an den Start zu gehen. Auch wenn das noch absolut unrealistisch ist…
    Glückwunsch zum tollen Finish! Denn nur darauf kommt es an!

  5. Liebe Helge!
    Herzlichen Glückwunsch zum Finish und zu diesem tollen Erlebnis! Das war ja ein wirkliches Langdistanz-Abenteuer… Respekt!
    Bei den Ameisen waren bestimmt einige Triathleten dabei, fies von Dir, dass Du sie nicht mitgenommen hast… 😉
    Viele Grüße und weiterhin gute Erholung!
    Claudi

    • Vielen Dank liebe Claudi,
      also ich habe natürlich einige von den Ameisen mitgenommen 😆
      Also blinde Passagiere sozusagen. Aber ich glaube die sind aus irgendeinem Grund gestorben. War es mein Körpergeruch? Wahrscheinlich. Oder aber den wurde wegen der Geschwinigkeit auf dem Rad ganz schlecht.
      Tut mir leid. Ich verspreche, das nächste mal lasse ich alle im Wald 🙂
      Liebe Grüße
      Helge

  6. Liebe Helge,

    was für ein genialer Tag. Ich weiß gar nicht welche Einzelheiten Deines Posts ich aufgreifen soll. Die Ameisen? Du fährst nicht freihändig? (Hurra, ich bin nicht der einzige) Du hat 12 Stunden fast nicht geredet?

    Egal, alles nebensächlich. Ich zolle Dir meinen allergrößten Respekt und gratuliere auch an dieser Stelle noch einmal von ganzen Herzen!

    Liebe Grüße
    Volker

    • Lieber Volker,
      ja, 12 Stunden so wenig reden war wirklich hart. Und das mit dem freihändig konnt ich noch nie. Ich werde damit auch nicht mehr anfangen. Ich denke wir brauchen uns da nicht zu verstecken 😀

      Vielen lieben Dank für die Gratulationen auch per Mail , das fand ich ja total süß 🙂
      Liebe Grüße
      Helge

  7. Du warst vielleicht nicht locker, hast aber verdammt gut ausgesehen.

    Meinen größten Respekt liebe Helge. Das hast Du mal wieder super hin bekommen. Herzlichen Glückwunsch.

    Jetzt erstmal eine gute Erholung und dann geht’s ja schon mit der Inferno-Vorbereitung los.

    Hat Jan Dich eigentlich (so wie Frank) überholt??

    • Hallo Marc,
      naja, gut aussehen ist doch wichtig 😆
      Vielen Dank für die Glückwünsche. Erholt habe ich mich schon gut. Am Wochenende wird mal ein bisschen locker MTB gefahren, damit die Beine gar nicht erst auf den Gedanken kommen, sie hätten es hinter sich 😆
      Nein, mich hat Jan nicht überholt. Ich war bereits auf der zweiten Runde als er seine zweite fertig hatte 🙂
      Liebe Grüße
      Helge

  8. Liebe Helge,
    wow!!!!!!!!!!!!! Welch ein Rennen, welch ein Durchhaltewillen, und welch ein Resultat! 25 Minuten besser, das nenne ich Turbozündung! Ganz, ganz herzliche Glückwünsche und danke für den tollen Bericht, der mich richtig mitfiebern ließ. Ich habe mir im TV die kleine Übertragung angesehen und fand auch das Zielgelände super. Das muss ein Gefühl sein, dort nach der Strapaze einzulaufen…! Die Medaille wird sicher einen Ehrenplatz bei Dir bekommen und mit ganz viel Emotionen verbunden sein. Und einen Ameisenhügel erkennst Du ab jetzt totsicher … 😉
    Liebe Grüße, gute Erholung!
    Elke

    • Liebe Elke,
      vielen lieben Dank 🙂
      Also eigentlich dachte ich, ich würde einen Ameisenhügel erkennen, aber wir wissen ja, der Sport und der Sauerstoff und das Hirn … 🙄
      Das Einlaufen in das Stadion ist einfach nur unbeschreiblich. Ich glaube wirklich, dafür gibt es keine Worte wenn du nach 226 Km dort hineinläufst.
      Es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein… 😉
      Liebe Grüße
      Helge

  9. Liebe Helge,

    auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch. Gratulation, ich ziehe den Hut. Und vielen Dank für den tollen Bericht.
    Zum Glück kannte ich das Ergebnis ja bereits vorher. Ansonsten wäre mir nämlich ab der Stelle deines Berichts von Laufkilometer Eins ff. noch mulmiger geworden als es das ohnehin schon wurde. Echt packend…und noch mehr beeindruckend, sich dann so selbst weiter anzutreiben und alles zu geben.
    Da kann ich mir mehr als nur eine Scheibe abschneiden.
    Gute Erholung weiterhin!!
    Liebe Grüße,
    Patrick

    • Hallo Patrick,
      vielen Dank 🙂
      Mir war tatsächlich auch etwas mulmig. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, das ich überhaupt zweifeln könnte am Ausgang des Rennens. Auf jeden Fall nicht ohne wirklich Schwierigkeiten. Ich war auch erstmal selbst ziemlich enttäuscht von mir selbst, habe aber ja zum Glück die Kurve noch hin bekommen 🙂
      Aber die Aussage, das die zweite Langdistanz schwieriger durchzuhalten ist als die erste, stimmt tatsächlich. 2014 gab es keinen Gedanken an Aufhören. Und da war das Rennen sehr viel härter.
      Ich hoffe, man sieht sich bald mal irgendwo.
      Liebe Grüße
      Helge

  10. Liebe Helge, du hast gekämpft wie ein Löwe, daran hätte ich auch keine Sekunde gezweifelt, ganz herzlichen Glückwunsch NEVER GIVE UP du hast es durchgezogen – super, super, super !! ♥

    • Liebe Margitta,
      zum Glück habe ich nicht aufgegeben 🙂
      Das wäre schrecklich geworden für mich.
      Aber so ist alles gut.
      Und du kennst die Kämpfe die man mit sich selbst hat bestimmt sehr gut 🙂
      Vielen lieben Dank
      Helge

  11. Danke für diesen leidenschaftlichen, lustigen und emotionalen Bericht. So ehrlich, so entspannt (zumindest danach). Wirklich herrlich!
    Ich wünschte ich könnte das alles genauso!

  12. Normalerweise wird man ja von Ameisen angepinkelt, du machst es andersrum!
    Ich habe laut gelacht – und bei deinem Finish fast mit den Tränen gekämpft. Mehr kann man von einem Bericht wohl nicht erwarten. Mein Glückwunsch dazu, vor allem aber zur zugrunde liegenden Leistung!
    Herrlich, mit was für einer guten Laune du unterwegs warst! Bei meinen letzten Läufen hatte ich übrigens auch diese unwilligen Beine. Und das neulich erwähnte reduzierte Körperfett ist auf den Fotos sehr deutlich zu sehen bzw eben nicht zu sehen. Nochmal meine Gratulation zu diesem Glücks-Gesamtpaket und viel Spaß beim Endorphinbad in den nächsten Tagen!

    • Vielen Dank 🙂
      Ja, ich hatte echt befürchtet, das die Ameisen mich auch noch anpinkeln. Das kann ja richtig weh tun. Aber irgendwie ist nix passiert. Wahrscheinlich war mein Körpergeruch so schon schlimm genug 😆
      Wer in Roth nicht mit guter Laune unterwegs ist, ist selber Schuld. Die Stimmung an der Strecke ist einfach irre.
      Ich glaub ich will da wieder hin 🙂
      Liebe Grüße
      Helge

  13. Danke für diesen herllichen, lustigen, emotionalen und leidenschaftlichen Bericht. Das bringt mich echt dazu irgendwann selbst dort noch zu starten 😀

    • Na dann, nix wie los. Mann(n) kann sich ja auch Staffelpartner suchen und so anfangen.
      2018 sind wir wieder im Einzel am Start.
      Liebe Grüße
      Karina

  14. Liebe Helge,

    um zu finishen gehst du über (Ameisen-)Leichen – das ist doch mal wahrer Sportsgeist! (die Ameisen mögen mir verzeihen, die sehen das sicher anders 😉 ). 😆

    Ganz, ganz herzliche Glückwünsche zu drei Bestzeiten und einem insgesamt tollen Rennen! Dass du nicht nur einen Heidenspaß an deinem Sport, sondern auch unbändigen Kampfgeist hast, konntest du in diesem Wettkampf beweisen. Den Titel „Iron(wo)man“ kriegt man/frau eben nicht geschenkt … zum Glück, denn so kannst du zusammen mit deinem grandiosen Support-Team um so stolzer sein! 🙂

    Liebe Grüße und weiterhin gute Erholung,
    Anne

    • Liebe Anne,
      vielen lieben Dank. 🙂
      Ich hoffe natürlich, die Ameisenvölker dieser Erde verzeihen mir. Ich bin ja doch eher der friedliebende Mensch 😉
      Liebe Grüße
      Helge

  15. Hallo Helge,
    nun endlich auch von mir herzlichen Glückwunsch zu deiner tollen Leistung und der fabelhaften Zeit. Ich kann jede einzelne Zeile, bis auf das Ding mit den Ameisen 😉 nur allzugut nachempfinden. Insbesondere das Laufen wird für jeden bei so einer Langdistanz irgendwann richtig schwer. Aber du hast dich durchgebissen und kannst mit Recht stolz auf dich sein. Ich habe mich gefreut, die einmal persönlich kennengelernt zu haben und wünsche dir eine gute Regeneration und auch für deine nächsten sportlichen Herausfoderungen recht viel Erfolg.
    LG Frank

    • Hallo Frank,
      ja, es war wirklich schön, dich kennengelernt zu haben. Inklusive deiner angereisten Tochter.
      Ich hoffe, ihr hattet noch ein schönes Restwochenende. Leider habe ich dich nicht mehr gesehen im Ziel.
      Dir auch herzlichen Glückwunsch Herr Ironman 🙂
      Bei dir war es die 4. Langdistanz, oder?
      Und ich hoffe, wir sehen uns mal wieder bei einer Langdistanz (das war doch bestimmt nicht deine letzte 😉 )
      Liebe Grüße
      Helge

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